"Selbst bewusst sein" durch Kampfkunstpädagogik
Kampfkunstpädagogik bedeutet, das durch die Auseinandersetzung mit Kampfsituationen und training von Körper und Geist defizitäres Verhalten zusammen mit Kindern und Jugendlichen aufgearbeitet wird. Kampfkunst ist ein Weg, den "äußeren", als auch den "inneren" Kampf erfolgreich zu gestalten. Durch konsequente Übung (Auseinandersetzung mit sich selbst) soll Reifung eingeleitet werden.
Die Kampfkunstpädagogik verbindet pädagogische Konzepte und Handlungsweisen mit fernöstlicher Tradition. Mit Kopf, Hand und Herz erfahren die Kinder und Jugendlichen die eigene Stärke, lernen mit Misserfolgen umzugehen und Grenzen als Chance und Herausforderungen zu erkennen. Durch die unumgängliche “Auseinandersetzung” mit sich selbst und anderen, wachsen die Kinder an den gemachten Erfahrungen. Die gemachten Erfahrungen enden nicht im Übungsraum, sondern werden in den Alltag übertragen.
Natürlich sind Kampfkünste zum Angriff und zur Verteidigung konzipiert worden. Jedoch ist dieser Aspekt heute in verantwortungsvoll geführten Schulen und Vereinen nur einer unter vielen. Die Kinder sollen nicht über das Gegeneinander, sondern durch das begleitete Miteinander Strategien und Möglichkeiten erarbeiten, die gerade einer körperlichen Lösung vorbeugen soll.
Jörg Weidner unterrichtet an der katholischen Fachschule für Sozialpädagogik in Ulm. Mit Kampfkunst befasst er sich seit frühester Jugend. Er bringt seine Erfahrung mit Qigong und verschiedenen pädagogischen Handlungskonzepten in die Kampfkunstpädagogik ein. Die Methode wird bereits in Bereichen wie Kindergärten, bei verhaltensoriginellen Kindern und im Schul- und Freizeitbereich erfolgreich eingesetzt.